Der Weltverband der Bogenschützen trägt den Namen Fédération International de Tir a L’Arc, die Abkürzung lautet FITA. Sitz ist Lausanne, Schweiz.
Die FITA legt die Regeln fest und richtet Olympische Spiele, Weltmeisterschaften
sowie Kontinentale und Regionale Meisterschaften aus.
Der Deutsche Schützenbund (DSB), Wiesbaden ist Mitglied der FITA. Er besteht aus 20 Landesverbänden. Der DSB übernimmt die FITA-Regeln im Großen und Ganzen, teilt aber mehr Klassen ein:
Klasseneinteilung beim DSB
Männer/Frauen: 21-45 Jahre
Schülerklasse A: 13-14 Jahre
Schülerklasse B: 11-12 Jahre
Schülerklasse C: jünger
Jugendklasse: 15-17 Jahre
Junioren : 18-20 Jahre
Altersklasse: 46-55 Jahre
Senioren A: 56-65 Jahre
Senioren B: > 65 Jahre
Ist in einem Wettbewerb eine Klasse nicht ausgeschrieben, steht es den Schützenfrei, in der nächst höheren Wettkampfklasse zu starten (außer in den Schüler-und Jugendklassen). Ist auch diese nicht ausgeschrieben, kann die leistungsstärkste Klasse gewählt werden (Schützen- bzw. Damenklasse).
Meisterschaften
Meisterschaften werden in folgender Reihenfolge ausgetragen:
1. Vereinsmeisterschaft
2. Kreismeisterschaft
3. Bezirksmeisterschaft
4. Landes-Verbands-Meisterschaft
5. Deutsche Meisterschaft
In der Regel ist bis zu den Bezirksmeisterschaften noch keine Qualifikation nötig.
Um an den weiterführenden Meisterschaften teilnehmen zu können, muss der
Schütze an allen vorhergehenden Meisterschaften teilgenommen haben.
Ausnahmen sind bei besonderen Anlässen möglich.
Es werden 2 Meisterschaftszyklen im Sportjahr ausgeschrieben:
Bogenschießen im Freien
Bogenschießen in der Halle
Außerdem gibt es Meisterschaften im Feldbogenschießen (nur im Freien).
Bei Meisterschaften wird seit einigen Jahren die sogenannte Olympische Runde geschossen.
Dabei schießen
• alle Klassen: 2 mal 36 Pfeile auf 70m,
• Jugend: 2x36 Pfeile auf 60m,
• Schüler A: 2x36 Pfeile auf 40m,
• Schüler B: 2x36 Pfeile auf 25m (nur bis Landesmeisterschaft).
Die Schießzeit beträgt 4 Minuten für 6 Pfeile.
Durchmesser der Scheibenauflagen
• auf die langen Distanzen 122 cm,
• auf die kurzen 80 cm.
Die Hallenrunde besteht für alle Klassen aus 60 Pfeilen auf 18 m.
Die Feldbogenrunde besteht aus einer beliebigen Anzahl von Scheiben (zwischen 12 und 24), die durch 4 teilbar sein muss, 3 Pfeile pro Scheibe, die in einem Kurs so angeordnet sind, dass sie dem Gelände angepasste Schwierigkeiten im Zielen und Schießen bieten, wie es der Geist und die Tradition dieser Schießart verlangen.
Je die Hälfte der Scheiben stehen auf bekannten Entfernungen und auf unbekannten (zu schätzenden) Entfernungen. Verschieden große Auflagen mit 6-er Kreisen in schwarz-gold für die verschiedenen Entfernungen.
Schießzeit für 3 Pfeile: 3 Minuten.
Signale beim Schießen:
Akustische Signale gelten vor optischen Signalen.
2-maliges Pfeifen ist das Signal für die erste Gruppe (A/B) an die Schießlinie zu gehen.
Nach 20 (10) Sekunden ertönt ein einmaliger Pfeifton, die Schießzeit beginnt (Ampel grün). 30 Sekunden vor Ablauf der Schießzeit wird die Ampel gelb, danach springt die Ampel auf Rot.
Ein 2-maliger Pfeifton bedeutet , dass Gruppe 1 fertig ist und ist gleichzeitig das Signal für die 2. Gruppe (C/D) an die Schießlinie zu gehen. Nach 20 (10)
Sekunden kann sie mit dem Schießen beginnen.
Nach Ablauf der Schießzeit ertönt ein 3-maliges Pfeifen, die Ampel wird rot. Die Serie ist abgeschlossen und die Schützen gehen zur Trefferaufnahme zu den Scheiben.
Bei der nächsten Passe beginnt die Gruppe C/D mit dem Schießen. Das heißt, immer die Gruppe, die das Schießen zur Trefferaufnahme beendet hat, fängt auch die neue Serie an.
Verhaltensregeln:
Ohne auf der Schießlinie zu stehen, darf ein Schütze seinen Bogen - auch ohne Pfeil - nicht ausziehen.
Der Schütze darf den Bogen erst anheben, wenn das Zeichen (Pfiff oder Hupe) zum Beginn des Schießens gegeben worden ist.
Beim Spannen des Bogens darf keine Technik verwendet werden, aufgrund derer ein unbeabsichtigt ausgelöster Pfeil über die Sicherheitszone oder die Sicherheitsvorkehrungen hinausfliegen kann.
Kein Schütze darf die Ausrüstung eines anderen ohne dessen Einwilligung berühren.
Während des Wettkampfs dürfen nur Schützen an der Schießlinie stehen, die ihre Pfeile zu schießen haben. Nach Beendigung des Schießens müssen sie sofort hinter die Wartelinie zurücktreten.
Wertung:
Die Schreiber müssen in fallender Reihenfolge den Wert jedes Pfeils so auf dem Schießzettel eintragen, wie er vom Schützen, dem er gehört, angeben wird. Die anderen Schützen der Scheibe überprüfen den angegebenen Wert. Bei Unstimmigkeiten ist ein Kampfrichter zu rufen.
Weder die Pfeile noch die Scheiben oder Auflagen dürfen berührt werden, bevor die Ringzahlen aller Schützen der Scheibe eingetragen sind.
Ein Pfeil ist gemäß der Lage seines Schaftes auf der Scheibenauflage zu bewerten. Berührt ein Pfeilschaft 2 Farben oder die Trennlinie zwischen zwei Ringen, so ist der höhere Ring zu werten.
Befinden sich mehr als 3 (6) Pfeile eines Schützen auf der Scheibe oder in der Schussbahn (auch hinter der Scheibe!) so werden nur die 3 (6) schlechtesten Pfeile gewertet. Im Wiederholungsfall kann der Schütze disqualifiziert werden.
Ein Irrtum auf dem Schusszettel, der entdeckt wird, bevor die Pfeile gezogen wurden, kann nur von einem Kampfrichter korrigiert werden.
Jeder Pfeil, der vor Freigabe des Schießens oder nach dem Signal für die Beendigung der Schießzeit geschossen wird, geht verloren; der beste Treffer dieser Serie wird abgezogen.
Ein Pfeil wird gewertet,
• wenn er die Scheibe trifft und stecken bleibt
• wenn er die Scheibe trifft, zurückprallt und seine Einschussstelle einwandfrei feststellbar ist (Markierung der Schusslöcher!)
• wenn er in einem anderen Pfeil stecken bleibt (Wertung so, wie der getroffene Pfeil)
• wenn er einen anderen Pfeil trifft, zurückprallt und der getroffene Pfeil einwandfrei festgestellt werden kann.
Bei Durchschüssen wird entsprechend verfahren.
Unter keinen Umständen darf ein bereits geschossener Pfeil wiederholt werden.
Ein Pfeil gilt als nicht geschossen, wenn ein Teil des Schaftes innerhalb einer vor der Schießlinie markierten 3-Meter-Zone liegt.
Ein Pfeil wird als Fehler gewertet, wenn er nach dem Berühren des Bodens die Scheibe trifft (Ausnahme: beim Feldbogenschießen) oder wenn er eine fremde Scheibe trifft.
Alle Pfeile eines Schützen müssen einheitlich befiedert und benockt sein sowie mit seinem Namen oder seinen Initialen auf dem Pfeilschaft versehen sein.
Bei einem technischen Defekt hat der Schütze 15 Minuten Zeit, diesen zu beheben. Die verlorenen Pfeile darf er nachschießen.
Stand
01.April 2010, Kurzfassung.
Ausführliche Beschreibung in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes und der FITA-Regel.